Ein beeindruckender Einblick in die Erlebnisse eines Flüchtlings
Das Projekt "Youth On The Run" vermittelt jungen Menschen die Flüchtlingsthematik durch ein lebensnahes Rollenspiel - mit dabei waren bei der durch den Nachbarlandesverband Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe ausgerichteten Veranstaltung am vergangenen Wochenende auch Mitglieder des JRK Kreisverbandes Rhein-Sieg.
Eine spärlich beleuchtete Landstraße in Nottuln, die Flüchtlingsgruppe ist seit einer Stunde von der letzten Station aus auf den Straßen unterwegs - ihr Schlepper durchschneidet mit dem schmalen Lichtstrahl seiner Taschenlampe die dunkle Landschaft. "Refugees! We are Friends! Come to the Streets!" schallt es aus der Düsternis aus mehreren Richtungen - die Stimmung ist gespannt, immer wieder duckt sich die Flüchtlingsgruppe in der Düsternis, um sich vor Grenzposten zu verstecken.
Die geschilderte Szene ereignete sich in tiefster Nacht beim Rollenspiel "Youth On The Run" - durchgeführt wird es vom JRK Landesverband Westfalen Lippe seit 2016 in Zusammenarbeit mit den DRK Gemeinschaften. 24 Stunden lang durchleben die Teilnehmer eine fiktive Flucht aus Somalia nach Deutschland - mit allen Zwischenstationen und Problemen, die auch reale Geflüchtete möglicherweise überwinden müssen. (Mehr dazu möchten wir nicht verraten, damit auch künftige Teilnehmer den Run ohne Vorinformationen erleben können).
Insgesamt 30 Teamer und Logistiker aus verschiedenen Landesverbänden arbeiteten im Rahmen der Veranstaltung zusammen und waren sowohl in verschiedenen Rollen und als auch im Hintergrund tätig - die Gamemasterin Trine Meulengracht koordinierte das Live-Action-Rollenspiel.
Instruktorenausbildung im vergangenen Jahr
Im vergangenen Herbst ließen sich die drei Niederkasseler Jugendleiter Jens, Lisa und Fabian im bayrischen Dachau mit Rotkreuzlern aus den Landesverbänden Westfalen-Lippe und Bayern sowie dem Nachbarland Österreich zu Instruktoren ausbilden. Sie konnten die neu erworbenen Kenntnisse bei diesem Run erstmals anwenden - begleitet wurden sie außerdem von sechs Gruppenmitgliedern, die als Teilnehmer mit dabei waren.
"Youth On The Run kann zwar in 24 Stunden nicht die Erlebnisse eines realen Flüchtlings auf seinem monatelangen Weg nach Europa nachstellen, vermittelt aber einen beeindruckenden Einblick", ist sich Simon sicher, der dieses Mal an dem Run teilgenommen hat. "Eigentlich sollte jeder, der beim Thema mitreden möchte, erst einmal selber einen solchen Run mitmachen!"
Mehr Informationen zum Thema finden Sie hier: https://www.jrk-westfalen.de/jugendverband-aktiv-im-jrk/youth-on-the-run/