Ausbildung neuer Wasserretter....
Immer dann, wenn die Situation brenzlig und gefährlich wird, wie zum Beispiel bei der sich bald jährenden Flutkatastrophe oder bei einer Rettung in einem Gewässer mit starker Strömung, sind die spezialisierten Wasserretter der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes gefordert.
Am Wochenende 2. und 3.7. 2022 fand, nach bewährter Tradition, die Prüfung der neuen Wasserretter, inkl. der Fließwasserrettung, durch den DRK Landesverband Nordrhein e.V., am Bornheimer Rheinufer statt.
Dieses Prüfungswochenende beschließt den Lehrgang, welcher schon im Januar mit Fitness-Checks, Selbststudium und Vorprüfungen begonnen hat. Neben der extremen körperlichen Fitness müssen viele andere Voraussetzungen im Voraus erfüllt sein. Kurz zu nennen sind die Einsatzkräfteausbildung, der komplette Sanitätslehrgang, die Sprechfunkausbildung, das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber sowie zahlreiche weitere Lehrgänge, die als Zugangsvoraussetzungen abgeleistet werden müssen.
Diese jungen Menschen lassen sich in diesem aufwendigen Lehrgang zu Spezialisten im Bereich der Wasserrettung ausbilden. – in unzähligen Stunden und, besonders erwähnenswert, alles ehrenamtlich.
Zu den Ausbildungsinhalten zählen:
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Grundlagen der Einsatztaktik
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Kommunikation
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Retten mit dem Motorrettungsboot
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Zusammenarbeit mit Tauchern
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Gewässerkunde
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Grundlagen Hochwassereinsätze
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Sucheinsätze
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Einsätze bei Nacht
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Seil- und Knotentechnik zum Errichten und Betreiben von Seilrettungssystemen
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Umgang mit Stress
An den verschiedenen Ausbildungswochenenden lernen die Teilnehmer viele verschiedene Gewässer kennen. Neben Seen und der starken Strömung im Rhein lernen Sie auch das Wildwasser auf der Kanustrecke der Erft, bei Neuss, kennen. Auch eine Übung mit dem Raft-Boot im Wildwasser, welche zugegebener Maßen auch einen gewissen Fun-Faktor mit sich bringt gehören dazu.
Die Prüfung der neuen Wasserretter ist allerdings sehr aufwendig und zeitintensiv, da zum Prüfungswochenende neben der Personensuche und der Nachtübung auch einige erfahrene Kollegen, mit den verschiedenen Typen von Motorrettungsbooten, am Rhein sein müssen.
So muss in der Strömung sowohl die Selbst- als auch die Fremdrettung geübt werden. Die Teilnehmer müssen sich, ohne fremde Hilfe, in der Strömung in die unterschiedlichsten Rettungsboote, vom Schlauchboot, über verschieden Typen von Hochwasserbooten, bis hin zu größeren Motorrettungsbooten, retten.
Wer dies in der Strömung der Rheins mit der kompletten Ausrüstung und den dicken Prallschutzwesten einmal ausprobiert hat, der wird verstehen, wie kräftezehrend diese Selbstrettung ist und wie wichtig es ist, dann einen erfahrenen Bootsführer an seiner Seite zu haben, da dieser das Boot sicher in der Strömung navigieren sowie den Wasseretter aus der Strömung drehen muss und gleichzeitig die Schiffsschraube von den Einsatzkräften Wasser fernzuhalten.
Die Steigerung bildet hier die nächste Prüfungsaufgabe, in welcher die neuen Wasserretter in der Strömung einen bewusstlosen Patienten auf dem Spine-Board fixieren müssen und diesen dann mitsamt dem Board auf das Boot verbringen müssen.
Der personelle und materielle Aufwand neben den Prüflingen selbst ist schon erheblich.
An dieser Stelle sind die ehrenamtlichen Helfer*innen des Verpflegungsdienstes lobend zu erwähnen, welche das gesamte Team mit ausreichend Kohlehydraten, in Form von leckerem Essen (auch Vegan) und Muffins, versorgten.
Betrachtet man den erheblichen Aufwand, der bis zur erfolgreichen Prüfung zu absolvieren ist, wird schnell erkennbar wie viele ehrenamtliche Stunden hier geleistet werden und das hier die zukünftigen Wasseretter mit viel Idealismus und zeitlichen Engagement, neben Ihrer eigentlichen Tätigkeit, bei der Sache sind und häufig ihr eigenes Privatleben hinten anstellen müssen.
Man muss diesen angehenden Spezialkräften dafür danken, dass sie diese umfassende Ausbildung auf sich nehmen um im Notfall, wie z.B. wie der Flutkatstrophe im vergangenen Jahr, wo sie Tag und Nacht im Einsatz waren und, trotz aller guten Ausbildung, Vorsichtsmaßnahmen und Schutzausrüstung, ihre eigene Gesundheit und ihr eigenes Leben riskieren, um andere Menschen zu retten.
An dieser Stelle sei allen Teilnehmer*innen ganz herzlich zur bestanden Prüfung gratuliert.
Für einige von Ihnen wird es mit der nächsten Ausbildungsstufe zur Hubschrauber-unterstützten Wasserrettung, welche gemeinsam mit der Bundespolizei in Hangelar durchgeführt wird und die im vergangenen Jahr insbesondere während der Flutkatastrophe dazu beigetragen hat, viele Leben zu retten.