Corona, Flutkatastrophe, Ehrungen, Neuwahlen – eine ereignisreiche Kreisversammlung des DRK Kreisverbandes Rhein-Sieg e.V.
Corona, Flutkatastrophe, Ehrungen, Neuwahlen – eine ereignisreiche Kreisversammlung des DRK Kreisverbandes Rhein-Sieg e.V.
Im Rahmen der am 14.06.2022 stattgefundenen Kreisversammlung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Rhein-Sieg-Kreis wurde nicht nur turnusgemäß das Präsidium neugewählt, sondern auch auf eine herausfordernde Zeit zurückgeblickt. Drei Jahre sind seit der letzten Kreisversammlung vergangen, Jahre in denen auf viele Katastrophen und Ereignisse zurückgeblickt werden musste und aktuell geblickt werden muss. Die Kreisversammlung war geprägt von Berichten aus dem Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. Corona, Industrie- und Wohnungsbrände, Unwetter, der Ukraine Konflikt, Versorgungseinsätze und die Betreuung der Bevölkerung prägte die Arbeit des DRK.
Im ersten Jahr der Corona Pandemie sorgten vor allem Unterstützungsanfragen im Bereich der Gesundheitsbehörden für eine Vielzahl von Einsätzen für die Katastrophenschutzeinheiten. Ein Großbrand in den Siegwerken forderte die Versorgung von rund 300 Personen. Kurze Zeit später ein Unwetter, welches Hennef traf. Schon hier mussten über 500 Personen durch die betreuungsdienstlichen Einheiten versorgt werden, zu diesem Zeitpunkt noch nicht denkbar was einen Monat später passieren sollte.
Im Juli traf das Unwetter „Bernd“ weite Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und löste eine Flutkatastrophe aus. Es sollte der wohl längste Katastrophenschutzeinsatz der letzten Jahrzehnte werden. Tausende Menschen wurden von den Katastrophenschützern aus den Fluten gerettet, in Unterkünften betreut und teilweise über Wochen gar Monate mit Verpflegung und über Versorgungsstützpunkte medizinisch versorgt. Die Wasserwacht des DRK war von der ersten Stunde an, in Rheinbach im Einsatz. Am Tag danach wurden sie nach Swisttal alarmiert, es musste ca. 100 Personen aus Ihren Häusern gerettet werden, Helikopter wurden besetzt und kamen zum Einsatz. Kreisübergreifend half ein Wasserrettungszug in Erftstadt.
12 Tage im Dauereinsatz ausgelöst durch das Unwetter Bernd und die Hilfen dauern an.
Noch heute unterstützen die ehrenamtlichen Katastrophenschützer die Fluthilfe beispielsweise im Rahmen von Logistiktransporten, weitere hauptamtliche Mitarbeiter des DRK Kreisverbandes werden noch über ein Jahr lang in der Fluthilfe im,- und für den Rhein-Sieg-Kreis tätig sein. Vor diesem Hintergrund war es für das Präsidium unstrittig, dass die Kreisversammlung auch für die Ehrungen genutzt werden sollte. Die Urkunde sowie die Feuerwehr- und Katastrophenschutz Einsatzmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen wurde in dankbarer Anerkennung an Helferinnen und Helfer beim Einsatz Unwetterkatastrophe 2021 verliehen. Der Präsident des DRK Rhein-Sieg, Klaus Pipke, übergab diese Auszeichnung exemplarisch an die Zugführer und Leiter der Gemeinschaften. Selbstverständlich werden alle DRK Helfer, die in dieser Katastrophe im Einsatz waren, diese Auszeichnung erhalten.
Doch natürlich wurde auch in die Zukunft geblickt, denn Teile dieser Geschehnisse werden nicht einmalig gewesen sein und somit das DRK zukünftig weiterhin vor Herausforderungen stellen. Vor diesem Hintergrund ist der ehrenamtliche Nachwuchs im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz wichtiger denn je. Umso mehr freute es den Präsidenten weitere Ehrungen im Bereich des Jugendrotkreuzes vornehmen zu dürfen. Im Rahmen des Schulsanitätsdienstes der Siegburger Gesamtschule am Michaelsberg sind die Jugendrotkreuzler*innen mit dem KiKa Award „Kinder für Kinder“ ausgezeichnet worden, welcher feierlich übergeben wurde. Die letzten Ehrungen an diesem Tag wurden im Rahmen der Präsidium Neuwahl durchgeführt.
Für Ihre langjährige Arbeit als Kreisbereitschaftsleiter wurden die Herren Andreas Mai und Carsten Ludwigs, Erich Klemme als Beisitzer, geehrt. Jens Koelzer und Christian Grashoff werden das ehrenamtliche Engagement als Kreisbereitschaftsleiter im Präsidium des DRK Kreisverbandes fortsetzen.
Einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden der Präsident Klaus Pipke, die Vizepräsidenten Rudolf Mrosek und Willi Meis, der Schatzmeister Bernd Steinbach, der Justiziar Markus Habermann, die Leiterin der Sozialarbeit Silvia Fritz, die Beisitzer Stefan Raetz, Bernd Voss sowie Michael Dick, der Jugendrotkreuzleiter Jens Mrosek, der Leiter der Wasserwacht Martin Schröder, der Kreisverbandsarzt Dr. Holger Conrad sowie der Beauftrage für den Katastrophenschutz Hartmut Kreutz.
Ruhig wurde es im Saal, als der Ehrengast der Landesbereitschaftsleiter des DRK Landesverband Nordrhein, Herr Frank Langer, mit seinem Fachvortrag über die Ukraine Krise begann.
Allein im Jahr 2021 blickt der DRK Katastrophen- und Bevölkerungsschutz auf beeindruckende Zahlen zurück:
- ca.- 32.500 Essenausgaben durch ehrenamtliche Helfer
- Versorgung von ca. 14.000 Bürgern und 5.000 Einsatzkräften
- ca. 19.000 Einsatzstunden
- 750 Einsatzkräfte allein beim DRK Kreisverband
- 80 Einsätze im Bereich Betreuung / Verpflegung
- 25 Einsätze der Wasserwacht mit 950 Einsatzstunden
- 10 Einsätze der Rettungshundestaffel
Diese beindruckenden Zahlen sind nur durch ein sehr gut funktionierendes komplexes Hilfeleistungssystem wie das des Deutschen Roten Kreuzes möglich. In fast allen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises gibt es einen DRK Ortsverein der die Basis dieses komplexen Hilfeleistungssystems bildet. Ob im Rettungsdienst, Betreuungs- oder Verpflegungsdienst. In der Wasserwacht, der Rettungshundestaffel oder als Techniker sowie als Logistiker, in der Blutspende oder der Sozialarbeit.
Alle sind Teil des Bevölkerungsschutzes im DRK Kreisverband Rhein-Sieg. Über das Jugendrotkreuz können bereits im Grundschulalter, teilweise spielerisch, Einblicke in die Arbeit des Roten Kreuzes erhalten werden.
Foto 1: Feuerwehr- und Katastrophenschutz Einsatzmedaille
Foto 2 Ehrungen: v.l.n.r: Klaus Pipke (Präsident DRK Rhein-Sieg e.V.); Martin Schröder (Leiter Wasserwacht); Frank Langer (Landesbereitschaftsleiter des DRK Landesverbandes Nordrhein)
Foto 3 Ehrungen: v.l.n.r: Klaus Pipke (Präsident DRK Rhein-Sieg e.V.); Frank Langer (Landesbereitschaftsleiter des DRK Landesverbandes Nordrhein; Andreas Mai (ausgeschiedener Kreisbereitschaftsleiter); Carsten Ludwigs (ausgeschiedener Kreisbereitschaftsleiter)